Ich löschte meine Social Accounts

Ich dachte, Followers messen Verbundenheit. Doch an einem Dienstag um 3:17 Uhr, vor dem blauen Licht meines MacBook – das gleiche Licht, das einst meine Großmutter in San Francisco erleuchtete – erkannte ich: Stille heilt nicht. Sie enthüllt. Ich wuchs zwischen zwei Welten: einer, die von Algorithmen gesponnen wird, und einer, wo Bedeutung durch Pinselstriche auf leeren Bildschirmen geflüstert wird. Das „Fuxiu-Fest“ war kein Spiel – es war ein Ritual, das uns gelehrt wurde: zu wetten auf Validierung wie Weihrauch auf einem Tempelfest. Ich hörte auf. Nicht weil ich verlor. Sondern weil jeder „Sieg“ sich anfühlte wie Wasser, das aus meiner Seele gezogen wurde – 5% Extraktion, immer. Ich begann wieder zu skizzieren – nicht mit Pixeln, sondern mit Atem. Jeden Morgen öffne ich die App nur, um den Rhythmus der Stille zu erfassen: Wie lange vor dem Lichtvergehen? Wie oft kehrt die Reflexion zurück? Wie selten jemand sagt: „Du bist nicht allein“, wenn du einfach dort sitzt – in deiner Wohnung, in deiner Stille, in deinem blauen Licht. Du brauchst keine Followers für Wahrheit. Du brauchst einen Moment, in dem dein Dasein nicht durch einen Algorithm definiert ist… sondern durch deine Wahl, stillzubleiben, hinzusehen und dich zu erinnern – was zählte, bevor der Bildschirm erlosch.